Friday, 12. May 2006Atomkraft und TreibhauseffektTrackbacks
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Bei der Kernenergie geht es um andere Fragen wie z.B. ist es billiger als fossile Energieträger oder erneuerbare Energien, wie steht man zur Sicherheitsfrage und die Endlagerproblematik hast du ja aufgegriffen. Aus meiner Sicht ist die Kernenergie auch nicht günstiger als die erneuerbaren Energien und ihr Ausbau mindestens genauso teuer und langwierig. Zur Sicherheit stehe ich konservativ. Das heisst ich bin nicht bereit ein zugegebenmassen kleines Risiko eines Unfalls einzugehen, dessen Folgen irreversibel und fatal sind. Endlager sollte man endlich eines bestimmen. Gorleben ist nicht das Beste mögliche aber das Beste was wir haben. Die Verzögerungstaktik die wir als Partei da betrieben haben, war auch dadurch motiviert die Entscheidung hinauszuzögern und damit die Proteste am Leben zu erhalten. Dabei weis jeder dass es in Deutschland (und in vielen anderen Ländern auch nicht) nicht geeigneteres als Gorleben gibt, auch wenn mich meine niedersächsischen Parteifreunde für diese Aussage lynchen würden. natürlich kann Kernenergie nicht die Mengen an CO2 einsparen die aus Klimaschutzgründen notwendig wären. Kernenergie könnte aber in einem Übergangszeitraum helfen, die Emissionen zu reduzieren. Angesichts der Tatsache, dass alleine in der BRD 26 neue Kohlekraftwerke gebaut werden sollen, stellt sich schon die Frage, welche Alternativen es gibt. Angesichts der eindeutigen wissenschaftlichen Ergebnislage muß man sich die Frage schon stellen, ob die garantierten Risiken durch die CO2-Emissionen nicht größer sind als die nur gering wahrscheinlichen Risiken eines GAU's. Was die Folgen eines solchen angeht: das haben wir mit Tschernobyl gezeigt bekommen. Die Folgen waren und sind schrecklich. Gleichwohl: was die Folgen einer projektierten globalen Erwärmung von 2 Grad angeht: das möchte ich noch weniger gezeigt bekommen... Insofern plädiere ich für eine ideologiefreie Güterabwägung. Wenn sich dabei herausstellen *sollte*, dass Kernkraft als Übergangslösung notwendig sein sollte, dann wäre das auch für mich eine Option. Ob es dann allerdings sinnvoll ist Kernenergie oder gar sogenannte moderne Kohlekraftwerke (die immer noch wesentlich mehr emmitieren als ein durchschnittliches Gaskraftwerk) zu bauen statt gleich in die erneuerbaren (Biomasse wird übrigens oft vergessen) zu investieren ist doch sehr fraglich. Die Betonung bei Übergangstechnologie liegt eben auf Technologie. Das verliert seine Sinnhaftigkeit wenn eine solche Übergangstechnologie gar nicht notwendig ist weil bessere längst vorliegen. Selbst wenn man Kernkraftwerke bräuchte wäre dies dann wahrscheinlich für einen eher kurzen Zeitraum. Da lohnt sich aber wieder der Bau für die Energiekonzerne nicht. Ich halte es daher für die bessere energiepolitische Strategie die Grenzwerte für Kraftwerke so herabzusetzen dass Kohlekraftwerke schlicht keine Zulassung erhalten und den Atomausstieg so zu belassen wie er ist, die Energiebesteuerung durch eine Primärenergiesteuer zu ergänzen und auch die herkömmliche Energiesteuer anzuheben. Die daraus resultierenden Einnahmen könnte man in die Schaffung eines paneuropäischen Netzes (Solarenergie muss langfristig aus Afrika importiert werden) und in die Förderung der neuesten Energiespartechnik/Sanierung etc. stecken. Das wäre ein sehr viel engagiertere Energiepolitik als bisher und ich traue mich zu wetten dass die Energiekonzerne dann in erneuerbare Energien und moderne Blockheizkraft/Gaskraftwerke investieren würden. Kurzfassung auch online zu finden ist. Das Paper enthält ein paar interessante Zahlen, allerdings ist die Argumentation tw. etwas seltsam. Wenn z.B. argumentiert wird, dass in Deutschland die Energiewirtschaft einen Anteil von 36% an den Gesamtemissionen hat, während es weltweit 24% sein und daraus die Folgerung gezogen wird, dass Klimapolitik in Deutschland vorallem in der Energie- und Verkehrspolitik stattfinden muß, dann scheint mir das ein Paradebeispiel für den fragwürdigen Umgang mit Statistiken. Denn: Hochtechnisisierte Ländern haben naturgemäß eine ausgeprägtere Energiewirtschaft als Schwellen- oder Entwicklungsländer. Interessant wäre in diesem Kontext also nicht das weltweite Mittel, sondern der Vergleich zu anderen hochtechnisisierten Ländern. Abgesehen von Kritik im Einzelen eine interessante Lektüre mit guten Ansätzen für eine moderne Energiepoltik -- auch wenn ich glaube, dass die Debatte um die Ökosteuer gegen das, was käme, wenn der Staat ein solches Maßnahmenbündel durchsetzen wollte, noch eine sehr ruhige war... |
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